Rosetta und „Tschurri“: Historische Landung steht kurz bevor
Darmstadt 06.11.2014
Mehr als sechs Milliarden Kilometer hat die ESA-Raumsonde „Rosetta“ in den vergangenen zehn Jahren zurückgelegt. Am 2. März 2004 war sie in Französisch-Guayana mit dem Ziel ins All geschossen worden, als erstes Raumfahrzeug der Geschichte einen Kometen anzufliegen. Am kommenden Mittwoch (12.11.) soll „Philae“, das Landegerät der Rosetta-Mission, nun endlich die Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko („Tschurri“) erreichen.
In Darmstadt können Raumfahrt- und Kometenfans auf verschiedenen Wegen an dem historischen Ereignis teil haben. In der Centralstation wird ab 16 Uhr (Einlass ab 15.30 Uhr) bei freiem Eintritt zum „Public Viewing“ eingeladen. Dabei werden ESA-Experten aus dem Darmstädter Kontrollzentrum über die bisherigen Höhepunkte der Kometenforschung mit „Rosetta“ berichten und die Live-Übertragung kommentieren. Zudem stehen sie den Besuchern für Fragen zur Verfügung.
Auch von zu Hause aus kann man die Landung live verfolgen. Im Internet wird vonseiten der ESA ein Live-Stream angeboten (http://rosetta.esa.int/), zudem wird der Hessische Rundfunk in einer Sondersendung darüber berichten (www.hr-online.de). Beim Fernsehsender 3sat wird der Mission sogar ein ganzer Thementag gewidmet: um 9.45 Uhr beginnt das „nano spezial“ mit Live-Bildern aus dem European Space Operations Centre“ in Darmstadt. Zudem werden über den Tag verteilt verschiedene Dokumentationen und Filme zum Thema „Kometen“ gezeigt.
Die ESA-Mission „Rosetta“ soll die Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems erforschen, indem sie einen der ältesten und ursprünglichsten Himmelskörper untersucht. In das Landemanöver sind Forscher aus drei Zentren eingebunden: vom federführenden Rosetta-Missionsbetriebszentrum im Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESA/ESOC in Darmstadt, vom Philae Lander-Kontrollzentrum beim DLR in Köln sowie vom Zentrum für den wissenschaftlichen Betrieb des Landers in Toulouse. Die Landung wird komplett automatisch geschehen, da eine direkte Steuerung von der Erde wegen der großen Entfernung und der damit verbundenen Zeitverzögerung von etwa einer halben Stunde nicht möglich ist.